Konrad Schmidt:
Metaphysik

Metaphysik behindert Denken und Handeln in Wissenschaft, Ethik und Recht, in Politik und Staat.

Ohne Sprachanalyse und ohne Aufklärung kann Metaphysik nicht überwunden werden.

Mit Erfahrungen werden physikalische Regeln entdeckt. Damit ist zu erklären, daß Gravitation und Drehimpuls zusammenwirken, daß Makro- und Mikrokosmos sich unaufhaltsam verformen und daß Lebewesen gezwungen sind, sich anzupassen. Die Naturgewalten, nicht der Klimaschutz, bestimmen Wetter und Klima. – Erst wenn der Storch die Kinder bringt, dann wärmt CO2 das Klima.

Der Wärmehaushalt der Erde ist naturgegeben und höhere Gewalt. Viele chemisch-physikalische Ursachen greifen ineinander, wie Weltraumkälte, Sonnenenergie, die Wasser- und Lufthülle der Erde, ihr Eigendrehimpuls, die Gravitation usf. Dazu zählt die Klimaschaukel der Jahreszeiten, die entsteht, sobald die Erdachse mehr als 8° schrägsteht. Nach der Klimageschichte schwankte die Erdachse zwischen 40° und 0°. Das trug ebenfalls zum Wärmehaushalt bei. – Erforscht werden sollte, wie es kommt, daß Planeten mit ihren Drehachsen auf der Umlaufbahn senkrecht oder in jedem Winkel schräg oder sogar auf dem Kopf stehen und daß sie als Kreisel stark – oft rhythmisch – schwanken. Dies zu erklären, fehlt eine Relativitäts-Kreiseltheorie. Mit deren Hilfe wird gesicherter vorausgesagt werden können, wann die derzeitige Kaltzeit endet, wann die nächste Warmzeit oder die nächste Eiszeit kommt und wann die Vegetationsgürtel schmaler oder breiter, die Revierkämpfe härter werden.

Leistungen der Lebewesen sind allein naturwissenschaftlich erklärbar. Das gilt auch für menschliches Fühlen, Denken und Tun, d. h. es gilt für Kultur, Kunst und Kitsch, für Religion und anderen Aberglauben, für Recht, Naturwissenschaften und Gegenaufklärung. Die physikalisch-chemischen Gegebenheiten reichen aus, die Entwicklung bis zum heutigen phantasiebegabten und phantasiegeplagten Menschen zu erklären. – Wer Lebensleistungen monokausal begründet, etwa mit etwas Höherem, der ängstigt andere, kann sich damit rechtfertigen, damit manipulieren und gläubige Toren an der Nase führen.

Viele Menschen wollen friedlicher mit anderen zusammenleben und ihre Lebensumstände verbessern. Dazu hilft erfahrungsgemäß, nach brauchbaren naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Regeln zu suchen und zu leben. Da niemand unfehlbar ist, muß jeder sich mit jedem über diese Regeln auseinandersetzen – am besten mit Streitkultur. Diese gibt jedem den Anspruch, daß seine Menschenwürde geachtet wird. Mit diesem Menschenrecht kann er sich aber nur in einem Staat mit überwachbarer Gewaltenteilung verteidigen, falls eine Staats- oder Glaubensgewalt seine persönlichen Anliegen oder seine mitbestimmbaren Verhaltensregeln verletzt.

Aufklärer, wie Luther, Rousseau, Lessing oder Kant, haben erstritten, daß Menschen heute ihre Lebensumstände besser selbstbestimmen können. Die Gegenaufklärung setzt auf die Kraft der Torheit. Hierzu werden Menschen mit verschwommenen, nicht beweisbaren und nicht widerlegbaren Begriffen bevormundet. Kant zählt zu diesen Begriffen u. a. Gott, Freiheit und Unendlichkeit. Dazu gehören ebenso Gerechtigkeit, Glaube, Bildung, Globalisierung, nordische Rasse, Vertragsfreiheit, Klimaschutz usf. Das sind Begriffe aus religiöser Metaphysik, aus philosophischer Transzendenz, aus politischer Ideologie und aus der modernen Wissenschaftsgläubigkeit.

Wundergläubige Menschen werden damit geängstigt, im Denken behindert und bevormundet. Sie werden damit zu Wörtlichnehmern herabgewürdigt, oft zu Fundamentalisten und zu Terroristen abgerichtet. – Klimaschutz ist dank mangelhafter Forschung der Aberglaube, daß Menschen für eine Klimakatastrophe verantwortlich seien. Und die ehrwürdige Rechtslüge Vertragsfreiheit wurde zur Lohndrückerei, zum Heuern und Feuern erfunden. – Alle Metaphysik macht wenige mächtig, hält viele dumm und kostet Milliarden. – Und das bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag?

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Stand dieser Seite: 14. 1. 2009

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